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Ulrike Gerst - San Francisco houses 2015 Ulrike Gerst - Neue Arbeiten

18. Februar bis 4. Mai 2017, Dienstag – Donnerstag 16.00 – 19.00 Uhr und nach Vereinbarung
Vernissage: 18. Februar 2017, 19 Uhr

Öffentliche Plätze und Stadtansichten sind neben Innenräumen die bevorzugten Motive in der Malerei von Ulrike Gerst. Unter Bezugnahme auf die reale Welt entfernt sich die Künstlerin zusehends von der Wirklichkeit. Bereits durch die Wahl des Ausschnittes wird das Ding seines Inhaltes und seiner Funktion enthoben. Obwohl Bildtitel meist auf konkrete Orte verweisen, erscheinen die Bilder ungeeignet zur Dokumentation. Der konkrete Ort liefert nur den Anlass, formal angelegte Bilder zu schaffen.

Bei der Ölbildserie SF Houses mit Ansichten von San Francisco geht der Blick oft nach oben; Gegenstand wird der Luftraum mit Palmen und Oberlandleitungen. Die Springbrunnen der Serie Mexikoplatz lassen das Wasser als Projektionsfläche des Lichtes erscheinen; die Formen beginnen sich aufzulösen. Die Unschärfe im Bild verstärkt diesen Eindruck. In der Serie Tennenbacher Platz wird das Sujet Springbrunnen weiter entwickelt; in verschiedenen Formaten und Materialien wird die Auflösung der Form voran getrieben.

„Aus dem formalen Spiel mit Formen, Farben, Strukturen, Licht und dem Changieren zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit werden bei Ulrike Gerst Bilder von besonderer Atmosphäre. Menschenleer wirken sie seltsam entrückt und geheimnisvoll. Die Aufmerksamkeit, die die Künstlerin den Orten, die sie fotografiert und dann malt zu Teil werden lässt, scheint nicht nur das Sujet, sondern auch die Zeit festzuhalten und zugleich aufzulösen. Wie aus der Zeit gehoben, fixiert und unbeweglich wirken die Bilder. Man fühlt sich an ein Filmstill erinnert. Die jeweilige Szenerie strahlt Ruhe und Klarheit aus, in die man als Betrachter eintauchen kann.

Die Sachlichkeit der Arbeiten steht in einem bemerkenswerten Verhältnis zu ihrer dichten Atmosphäre. So entsteht Raum für erzählerische Momente, für die Skurrilität einer windzerzausten Palme, die über dem Liniennetz der Oberleitungen wie ein Wischmopp wirkt, oder für die Poesie eines Springbrunnens am Mexicoplatz in Berlin, dessen Wasserstrahl wie Tropfen aus Licht über die Leinwand perlt. Die erzählerische Qualität von Ulrike Gersts Bildern erfüllt der Betrachter selbst.“

Birgit Wiesenhütter, Aus ihrer Rede zur Ausstellungs-Eröffnung im Herzzentrum Bad Krozingen, 2016

Homepage von Ulrike Gerst: www.ulrikegerst.de