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Ruppe Koselleck - Ein Roman in Soll und Haben
5. Dezember 2015 bis 18. Februar 2016, Dienstag – Donnerstag 16.00 – 19.00 Uhr und nach Vereinbarung
Ruppe Koselleck zeigt Konzepte und Artefakte aus dem Kontext der Bodenstiftung,
erweitert das Bodenkapital unserer Tage
und generiert Bodensätze aus seinen Materialtagebüchern auf der Suche nach Kreuz Neun.
Die Bodenstiftung arbeitet seit über 15 Jahren an der Auswertung umherfliegender Dinge im öffentlichen Raum. Vom Kontoauszug über zerrissene Liebesbriefe, achtlos entsorgten Fotografien, die auf dem Bürgersteig liegen bis zur Spielkarte betrachtet die Bodenstiftung alles STADTLAUB als eine besondere Form der Veröffentlichung, die es auszuwerten gilt.
Die Stiftung datiert, registriert, sortiert und verortet diese Dinge in Materialtagebüchern, Bodenkapitalsammlungen, Kisten und Kästen und entwickelt unterschiedliche Konzepte, die erstmals in einer zusammenhängenden Werkschau im Kunstraum Foth gezeigt werden.
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Aus dem besonders sensiblen Datenschmutz - den Kontoauszügen - entsteht ein ROMAN IN SOLL UND HABEN. Auszüge werden dabei zur Ausstellungseröffnung verlesen.
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Weitere Bodensätze werden aus den Materialtagebüchern generiert und vorgetragen. Materialtagebücher sind in großen Büchern zusammengeführte lose Funde entlang meiner Bewegungen auf dem Pflaster, über das wir uns alltäglich bewegen. Sie sind im Kontext meiner Suche nach Kreuz Neun zu verstehen.
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Hierbei versuche ich ein vollständiges Skatblatt aus verlorenen Einzelkarten zusammenzusetzen. Nach 10 Jahren hatte ich alle Karten bis auf die Kreuz Neun zusammen. Jetzt suche ich nach der letzten Karte... Infos hier: dermeisterschueler.blogspot.de
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Aus den umherfliegenden Fotografien ist ein Familienalbum zusammengeklebt worden - die Streetfamiliy.
Eine Sammlung von Fotos erzählt dabei von (zerrissenen) Trennungsgeschichten, verlustigen Urlaubserlebnissen und berichtet von Geburten - von Menschen, die mir alle unbekannt sind und die nur über den Zufall, dass sie vor mir auf dem Boden lagen, zu einer Familie wurden. Die Streetfamily setzt sich aus gefundenen Fotografien von Mexiko bis München, von Osnabrück bis nach Bratislawa zusammen und lädt zu einem breiten Interpretationsspektrum ein.
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Viele weitere Sammlungen, die hier nicht aufgeführt werden sollen, bilden eine poetische wie ästhetische Grundlage für diese umfassende Installation der BODENSTIFTUNG.
Finissage
Am 18. Februar endet die Ausstellung "Ein Roman in Soll und Haben". Zu diesem Anlass findet an diesem Tag ab 19.00 Uhr eine Performance statt:
Mit rohem Öl und einer kreisrunden Schneidemaschine wird Ruppe Koselleck am letzten Tag der Ausstellung "Ein Roman in Soll und Haben" Dollarnoten fachgerecht zerlegen, mit teerglitischen Substanzen der Ölindustrie anreichern und veritable Petrodollars in Form von Buttons herstellen.
Jeder verkaufte Petrodollar finanziert dabei seine Bestrebungen einen Konzern über seinen verursachten Müll zu schlucken.
Mithilfe einer Buttonmaschine wird er einen Versuch unternehmen BP in die Knie zu zwingen, indem er ihn Aktie um Aktie aufkauft
Sie kaufen Kunst - und Koselleck BP.
(Performance Doku, hier: youtu.be/VcVXn9rigss )
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