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Steffen Lenk & Stefan Wieland - Bloodlines
19. Februar bis 21. April 2011, Mittwoch bis Freitag 16:00-19:00 Uhr, Galerie Foth
Wenn die Nadel ohne Tinte in die Haut sticht, hinterlässt Sie eine rote Spur...
Diese, im Tätowierhandwerk als Bloodlines oder Blutlinien bezeichneten sichtbaren Hilfslinien
oder Vorzeichnungen, verschwinden jedoch nach dem Abheilen der Wunde.
über Stefan Wieland
(...) Motiv und Grund, Raum und Fläche, Farbe und
Form, Bildträger, Oberfläche und Geste – immer schon sind es die Grundbedingungen, die
Parameter der Malerei selbst, die im Zentrum seines malerischen Interesses stehen. Und
für die neuen, Leinwandfetzen, Epoxidharz und Acrylglas buchstäblich ins Bild setzenden
Arbeiten gilt das in besonderem Maße.
Ob ein heftiger, entschieden gesetzter Pinselhieb sich bei genauerer Betrachtung als ein
Stück farbiges, auf die Leinwand appliziertes Glas entpuppt, der wächsern schillernde
Bildgrund hier als eigentlicher, aus Epoxid gegossener Träger oder ob die Kreis- und
Scheibenformen dort sich als in kräftiges Rot, Blau oder Orange getränkte Lappen zu
erkennen geben: Wielands lustvoll experimentelle Malerei ist im Kern die Befragung des
eigenen Mediums, des Materials und des eigenen Tuns mit immer wieder überraschenden,
mitunter unkonventionellen oder auch unkalkulierbaren, stets aber ganz und gar
malerischen Mitteln.
Und ebensolchen Ergebnissen. Die Bilder aber erweisen sich trotz gelegentlicher subtil
ironischer Verweise auf die Kunstgeschichte des 20. Jahrhundert als unverwechselbar(...)
über Steffen Lenk
(...) schöpft die Ölmalerei voll aus, dabei ist sein Farbauftrag mal stark pastos, dann wieder lasiert oder pointilistisch.
Er bemalt nicht nur Leinwände, sondern auch bestehende Drucke, Milchtüten und Stoff.
Humorvoll und tiefgründig verarbeitet er popkulturelle Versatzstücke, alltägliche Motive aus den Medien, Comic- und Trash-Ikonen, sowie historische Bilder, die sich alle durch eine fast schon agressiv-bunte Farbpalette auszeichnen.
Auf seinen zumeist kleinformatigen Gemälden tummeln sich Geishas neben
grossbrüstigen Revolverladies, Mickey-Mäuse mit Kettensägen, Marlboro-Cowboys oder irre grinsende Hausfrauen auf kariertem oder camouflage-artigem Hintergrund.
Seine kleinen Objekte bestehen aus simplen Drahtgestellen, die er opak mit Ölfarbe überzieht und auf Holzpodeste stellt: Diese können ebenso ein betrunkener über den Rand pinkelnder Popeye, ein Pin-up Girl aus den 50ern, das sich auf einer Bombe räkelt oder ein drehendes Karussell sein.
In seiner Malerei irritiert Lenk subtil die Sehgewohnheiten des Betrachters mit überraschenden
Kombinationen von Motiven aus dem Alltag und deren künstlerischer Umsetzung(...)
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